Klimaschutzkonzept | Stadt Recklinghausen

Klimaschutzkonzept

Die Energiepreissteigerungen der letzten Jahre, häufiger werdende Umweltkatastrophen und Wetterkapriolen rücken das Klima immer stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung. Der gegenwärtig beobachtete Klimawandel wird zu einem großen Teil durch die vom Menschen ausgestoßenen Treibhausgase verursacht, die auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Öl, Kohle und Gas zurückgehen.

Klima2_Erlbruch_10186Städte und Gemeinden sind mit ihren Bürgern aufgerufen, aktiven Klimaschutz zu betreiben. Inzwischen ist es Konsens, dass die volkswirtschaftlichen Kosten zur Vermeidung der Treibhausgasemissionen wesentlich niedriger liegen werden als die Kosten der Anpassung an die zu erwartenden Schäden. Außerdem schafft die sogenannte "Energiewende" auch Chancen und Entwicklungspotenziale für den örtlichen Arbeitsmarkt.

Die Stadt Recklinghausen ist bereits seit den 90er Jahren in unterschiedlichen Bereichen des Klimaschutzes aktiv. Seit dieser Zeit wurde eine Vielzahl von Projekten und Einzelmaßnahmen erfolgreich realisiert. Unter anderem sind das die Fahrradfreundliche Stadt Recklinghausen, die Einführung eines betrieblichen Energie- und Umweltmanagements und Projekte zum Energiesparen an Schulen wie "fifty : fifty" und "Klimaschutz macht Schule".

Um diese Aktivitäten als Grundlage für zukünftiges Handeln zu bündeln und durch weitergehende Maßnahmen optimal zu ergänzen, hat der Rat der Stadt 2010 die Erarbeitung eines umfassenden Konzepts veranlasst. Das im Jahr 2013 beschlossene Integrierte Klimaschutzkonzept bildet somit das Dach, unter dem sich seitdem fachbereichsübergreifend Maßnahmen und Projekte zum gesamtstädtischen Klimaschutz vereinen. Denn: Gutes Klima zahlt sich aus. So soll Klimaschutz vorrangig da vorangetrieben werden, wo er wirtschaftlich mit lokalen Potenzialen umgesetzt werden kann.

Klimaschutzmanagement
Seit dem Sommer 2014 koordiniert ein eigens dafür aufgestelltes Klimaschutzmanagement den Umsetzungsprozess in der Stadt Recklinghausen. Die Stelle wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) aus Mitteln der nationalen Klimaschutzinitiative für zunächst drei Jahre gefördert. Seit 2017 wird das Vorhaben durch eine Anschlussstelle bis 2019 fortgeführt.

Die Stelle des Klimaschutzmanagements soll im Rahmen ihres Wirkungsbereiches einen Teil der Maßnahmen federführend umsetzen, ein weiteres Maßnahmenbündel wird von ihr angestoßen und ein verbleibender Teil konzeptionell initiiert. Die Stelle des Klimaschutzmanagements ist dabei nicht für das gesamte Maßnahmenpaket des Klimaschutzmanagements verantwortlich, sondern initiiert und koordiniert in ihrer jeweiligen Funktion ausgewählte Projekte. Die Stelle ist unterstützend tätig, moderiert Projekte und Termine, kontrolliert die Zielsetzungen der Stadt und ist beratend tätig.

Wesentliche Inhalte des Integrierten Klimaschutzkonzeptes
In einer umfangreichen Ist-Analyse haben die Klimaschutzberater von infas enermetric zunächst die Ausgangssituation der Stadt Recklinghausen genau betrachtet. Die Darstellung des Ist-Zustandes beinhaltet die Komponenten Energieverbrauch, CO2-Bilanzierung, Energiebereitstellung sowie eine Potenzialanalyse.

Mollbeckteich_3800Aufbauend auf dem Datenbestand der Ist-Analyse hat das Büro Klimaschutzziele für die Stadt Recklinghausen formuliert. Schließlich wurden acht Handlungsfelder (Bauen und Wohnen, Energieversorgung /-entsorgung, Strom sparen, Verkehr und Mobilität, Schnittstellen zur Stadtentwicklung, Klimafolgenanpassung, Kommunale Gebäude, übergreifende Maßnahmen) definiert und für diese insgesamt 85 Maßnahmen abgeleitet, durch die die Klimaschutzziele erreicht werden können.

Kommunaler Klimaschutz lebt durch seine Bürgerinnen und Bürger. Da ein Konzept immer nur so gut ist wie die Menschen, die es mit Leben erfüllen, wurden bereits bei der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes die Recklinghäuser Bürgerinnen und Bürger sowie wichtige Akteure wie Politik, Kreditinstitute, Verkehrsbetriebe, Architekten, Ingenieure und Handwerker in Recklinghausen eingeladen, sich mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und Ideen aktiv einzubringen.

Mit der Verabschiedung des Klimaschutzkonzeptes im Frühjahr 2013 wurde eine alle Kompetenzbereiche übergreifende Zielsetzung für die Umwelt- und Klimaschutzarbeit in Recklinghausen beschlossen:

Ziel: Bis zum Jahr 2025 sollen die CO2-Emissionen um 30 Prozent abgesenkt werden und die Stadtverwaltung "klimaneutral" aufgestellt sein.

Dass Recklinghausen bereits heute ein Vorreiter im Klimaschutz ist, wird unter anderem am Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch im Stadtgebiet deutlich. Während in Recklinghausen im Jahr 2010 bereits 38 Prozent des Stromverbrauchs "erneuerbar" waren, lag der Anteil im Bundesdurchschnitt bei gerade 17 Prozent. Auch beim Vergleich des Pro-Kopf-Ausstoßes der klimaschädlichen Treibhausgase liegt Recklinghausen unter dem Bundesdurchschnitt.

Um diese Vorreiterrolle weiter auszubauen, sind Sie alle herzlich eingeladen, sich an dem Prozess "Klimaschutz in Recklinghausen" tatkräftig zu beteiligen. Ob mit einfachen Verhaltensänderungen, einer Haus- oder Wohnungssanierung, dem Bezug von "Öko-Strom" oder dem Umstieg auf das Fahrrad, jeder kann einen Beitrag leisten.

 

Klimaschutz: Laufende Maßnahme 
Seit Februar 2016: Förderbescheid für die Umsetzung der ausgewählten Maßnahme „KSI: Umstellung der Wärmeversorgung und Schaffung eines Nahwärmenetzes für die Betriebsstätte der Friedhofsverwaltung Recklinghausen-Süd durch erneuerbare Energien auf Grundlage der Errichtung und des Betriebes einer Holzhackschnitzelheizung unter Nutzung des städtischen Grünschnitts“. Hier gibt es mehr Informationen zur aktuellen Maßnahme


Rückblick: Klimaschutz-Teilkonzept "Integrierte Wärmenutzung 2013"

Aufbauend auf dem Klimaschutzkonzept ist in 2013 ein Integriertes Wärmenutzungskonzept erarbeitet worden. Konkret liegt der Fokus auf der Betrachtung der Wärmenetze sowie lokaler Nutzungsmöglichkeiten der Kraft-Wärme-Kopplung, von Gebirgswärme, erneuerbaren Energien und industrieller sowie sonstiger Abwärme. Das Wärmenutzungskonzept Recklinghausen soll auch Unternehmen die Chance bieten, aktiv am Klimaschutz mitzuwirken. Das Integrierte Wärmenutzungskonzept gibt es hier.


Förderung
Für die Schaffung einer Stelle für Klimaschutzmanagement zur Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes erhielt die Stadt Recklinghausen im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB, www.klimaschutz.de) eine Zuwendung unter dem Förderkennzeichen 03KS6068 (www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen).

Koppel_10191KSI: Schaffung einer Stelle für Klimaschutzmanagement zur fachlich-inhaltlichen Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Recklinghausen

Ausführende Stelle: Stadt Recklinghausen, Fachbereich Planen, Umwelt, Bauen

Projektzeitraum: 01.04.2014 bis 30.66.2017

Nationale Klimaschutzinitiative: Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitierten Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

 

Hier können Sie das Integrierte Klimaschutzkonzept herunterladen.


Ansprechpartner:

Stabstelle Klima und Mobilität
Telefon 02361/50-1007
Nachricht senden an die Stabstelle Klima und Mobilität
Rathaus, Raum 3.24



Fördergeber

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Veranstaltungskalender

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