In zweiwöchiger Arbeit und mit viel Unterstützung durch die Mitarbeitenden des Service- und Schulungszentrums Vest entstand ein Haus, das nicht nur optisch was hermacht, sondern viele Extras bereithält: Regenrinnen leiten das Wasser in Regentonnen, die Photovoltaikanlage auf dem Dach sorgt für Licht und das Handwaschbecken in der gefliesten Ecke kann mittels Zulauf nach draußen über den Gartenschlauch versorgt werden.
Der Arbeitskreis Bildung der Ratskommission für Gleichstellungs- und Frauenfragen hatte sich angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und der großen Zurückhaltung seitens junger Frauen ins Handwerk einzusteigen, die Aufgabe gestellt, Mädchen für das Handwerk zu begeistern.
„Schon in frühem Alter lernen Mädchen, welche Berufe typisch weiblich sind. Dass sie vielleicht viel mehr Interesse und Eignung für eine Tätigkeit im Handwerk haben, wird vielfach nicht erkannt oder ignoriert“, so die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte Ilona Kalnik-Franke. Das Ferienprojekt sollte deshalb Mädchen im Alter zwischen elf und 14 Jahren die Chance bieten, verschiedenste Gewerke kennenzulernen und sich auszuprobieren. Begleitet von der Sozialpädagogin Yula Ritter vom Bildungszentrum des Handels ging der Plan ging auf. Die von den Mädchen gegründete „house-gang“ war mit großem Eifer bei der Sache und nach eigenem Bekunden trauen sie sich in Zukunft handwerkliche Arbeiten selbstverständlicher zu. Außerdem wünschen sie sich, dass es bald ein neues Projekt gibt. Dafür setzt sich auch die Kommissionsvorsitzende, Marita Bergmaier, mit Nachdruck ein. „Angesichts des Fachkräftemangels nicht nur im Handwerk eröffnen sich für Frauen neue Perspektiven. Wir wollen Mädchen die Scheu vor einem handwerklichen Beruf nehmen und ihnen die Chance geben, den Blick auf andere als die herkömmlichen Berufswege auszuweiten.“
Das Haus soll nun einer gemeinnützigen Einrichtung übergeben werden.