
Ziel war es Anfang der 1970er, die Demokratisierung der Kunst voranzutreiben und zugleich eine Maßnahme zur Förderung von Künstler*innen aus NRW zu schaffen. Je 18 Künstler*innen wurden in den folgenden Jahren mit dem Druck von insgesamt sechs Editionen der „Schul-Drucke Nordrhein-Westfalen“ beauftragt. Sie erschienen in einer Auflage von 250 Stück und waren von Hand nummeriert und signiert.
Eine Jury aus Kunstschaffenden und Kunsthistoriker*innen, der auch Thomas Grochowiak als damaliger Direktor der städtischen Museen Recklinghausen und Leiter der Kunsthalle angehörte, wählte die teilnehmenden Künstler*innen aus, darunter auch die hier gezeigten: Claus Böhmler, Bernd Damke, Winfred Gaul, Karl Otto Götz, Friedrich Gräsel, Gabriele Grosse, Erwin Heerich, Ferdinand Kriwet, Horst Lerche, Heinz Mack, Rune Mields, Herbert Oehm, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Dieter Roth, Bernard Schultze, Jorge Stever, Günther Uecker, Ludmilla von Arseniew und Gert Weber.
Die Schulen wurden eingeladen, Werke der Grafikfolgen zur Ansicht im Unterricht oder für die Räume der Schule zu übernehmen. Die Bilder sollten „den Schülern die nähere Bekanntschaft mit dem künstlerischen Schaffen der Gegenwart vermitteln …“, wie es im Faltblatt zur Serie hieß. Die Kunsthalle Recklinghausen erhielt die erste und zweite Serie als Schenkung aus dem Kulturministerium. 21 dieser Werke sind noch bis Anfang Oktober im Rathaus zu sehen.
Foto: Sigmar Polke, Ohne Titel, 1972, Siebdruck und Blindprägung, 248/250, 50 x 65 cm