Steinstraße 4, dann Steinstraße 13, Recklinghausen
Nach dem „Gesetz zum Schutz des deutschen oder artverwandten Blutes“ von 1935 stand eine „arisch“ – „nichtarische“ Beziehung als „Rassenschande“ unter Strafe. Seine Verlobte war Christin, also nach der NS-Ideologie „arisch“. Von Freunden gewarnt, floh er 1935 nach Österreich. Meta wurde Verhören ausgesetzt, so dass sie sich offiziell von ihrem Verlobten lossagte. Schließlich folgte sie ihm am 22.10.1935 über Holland, Frankreich, die Schweiz nach Wien. Wegen der Anwendung der deutschen Gesetzgebung in Österreich konnten sie nicht getraut werden, was die Voraussetzung für ihre Einwanderungslizenz nach Palästina war. Die Heirat gelang am 8. Januar 1936 auf dem Standesamt in Preßburg/Bratislava in der Tschechoslowakei. Dann folgte die Emigration nach Palästina.
Nach Emigration Leben in Palästina, später Israel
Abmeldebescheinigung Einwohnermeldeamt (StA Recklinghausen).
Briefkontakte mit Meta und Julius Thau mit Georg Möllers 1988.
Liste jüdischer Einwohner, Einwohnermeldeamt (StA III 6520).
Georg Möllers / Horst D. Mannel, Zwischen Integration und Verfolgung. Die Juden in Recklinghausen. Eine Sammlung ausgewählter Dokumente (= Dokumentenmappe zur Kirchen- und Religionsgeschichte des Ruhrgebiets, hg. v. Helmut Geck, Bd. 2), Recklinghausen 1988.
Georg Möllers, Meta und Julius Thau – verfolgt wegen „Rassenschande“, in: Vestischer Kalender 2025, S. 168-175.
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen 1236-1986, hg. v. Werner Burghardt, Recklinghausen 1986, S. 225-252. Bei der Erstellung griff Schneider zurück auf Reuter (VZ 1978/79) und Quellen im Stadtarchiv (Sta Re III 6520 Jüdische Einwohner im 3. Reich; Sta Re III 4407 Jüdische Kinder; Sta III 4425 Juden aus Polen).
Grab des verstorbenen Bruders Samuel auf dem Jüdischen Friedhof Recklinghausen