Herner Straße 18, Recklinghausen
Maria Bachem, Maria Fendrich und zwei Kolleginnen wurden am 28. August 1941 an ihrem Arbeitsplatz bei Althoff durch die Gestapo verhaftet. Vorgeworfen wurde ihnen, die Predigten des Bischofs von Münster in den Büroräumen abgeschrieben zu haben, um sie weiter zu verbreiten. Clemens August von Galen hatte in seinen Predigten am 13. und 20. Juli 1941 in der Lambertikirche bereits Gestapo-Terror, Rechtlosigkeit, Massenverhaftungen und Konzentrationslager angeprangert. In seiner Predigt vom 3. August 1941 machte er die geheime Euthanasieaktion bekannt und verurteilte sie als Mord. Es waren mutige Menschen wie Maria Bachem und ihre Kolleginnen oder auch konfessionsübergreifend eine evangelische Diakonissin, wie die Pfarrchronik St.Paul vermerkt, die diese Anklagen weiterverbreiteten und deshalb ihre enorme Wirkungsgeschichte auslösten.
Dafür wurden Maria Bachem und ihre Kolleginnen in das Gestapogefängnis im Polizeipräsidium gebracht, massiv verhört, auch misshandelt und mit KZ-Haft bedroht, ehe sie am 05.09.1941 wieder entlassen wurden.
Ähnlich erging es auch dem Präfekten und einigen Mitgliedern der Marianischen Männerkongregation St. Peter, deren Verhöre das Ziel verfolgten, zu belastenden Aussagen über die Beteiligung von Priestern zu erhalten.
Maria Hiltrop starb am 04.03.2007 in Recklinghausen.
Bistumsarchiv Münster A 101-15. Materialsammlung Drittes Reich;
Informationen durch die Familie