Westerholter Weg 76, Recklinghausen
Hohenzollernstr. 9, Recklinghausen
September 1933 Amtsenthebung der Schulleiterin durch einen „Untersuchungsausschuss“ aufgrund von § 5 des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ wegen politischer Unzuverlässigkeit. Nach der Weigerung, sich in den Ruhestand versetzen zu lassen, 1934 Zuweisung auf eine Studienrätinstelle in Recklinghausen.
In den folgenden Jahren mehrfach Auseinandersetzung und Beschwerden aus Partei- und Elternkreisen gegen Frau Küchenhoff wegen ihrer aus einer christlichen Grundüberzeugung gespeisten Resistenz gegenüber NS-Ritualen und der Ideologie.
geboren 05.08.1887
Bis zur Amtsenthebung Lehrerin (Mathematik, Physik, Chemie) und Leiterin (Studiendirektorin) der Staatlichen Aufbauschule Coesfeld, damit eine der wenigen weiblichen Schulleitungen an weiterführenden Schulen
Ottilie Küchenhoff wurde 1946 – zunächst eingesetzt durch die britische Militärbehörde - Schulleiterin des Recklinghäuser Mädchenlyceums und übte das Amt bis 1952 aus.
Sie starb am 08.08.1971
Barbara Burghardt, Die Ursprünge des Marie-Curie-Gymnasiums. Die Vorgängerschulen für Mädchen in Recklinghausen von 1866 bis 1975, Recklinghausen 2003
75 Jahre Städtisches Herinurg Gymnasium Coesfeld, hg. v. Kollegium, Coesfeld 1998
StA RE Personalakte Ottilie Küchenhoff Nr. 656
Stein, Hildegard, `Stiller Widerstand` in der NS-Zeit. Ottilie Küchenhoff 1887-1971, in: Frauenleben in Recklinghausen. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Katalog zur Ausstellung (=Blätter zur vestischen Frauengeschichte, Bd. 2), hg. v. Arbeitskreis Recklinghäuser Frauengeschichte, Recklinghausen 2017, S. 45-47
Ottilie Küchenhoff, in: Alles vergessen? Frauen zwischen Verfolgung und Widerstand. Ausstellung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. Dekanat Recklinghausen und der Volkshochschule 20???
Michael Pieper, Die Leiterinnen der staatlichen Aufbauschule in Coesfeld und ihr Widerstand im 3. Reich. Eine Erinnerung an die Oberstudienrätinnen Ottilie Küchenhoff, Dr. Helene Stehlung, Berta Kuck, in: Geschichtsblätter Kreis Coesfeld, 30. Jg. 2005, S. 93-112