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Auf Antrag der Koalition aus CDU-Fraktion, FDP-Fraktion und Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat der Rat der Stadt Recklinghausen am 26. Oktober 2015 den Fachbereich Kultur, Wissenschaft und Stadtgeschichte mit der Erarbeitung eines Kulturentwicklungsplans für die Stadt Recklinghausen beauftragt. Der Rat hat den Kulturentwicklungsplan am 25. Juni 2018 verabschiedet.
Struktur und Vorgehen
Für die Erarbeitung des Kulturentwicklungsplans wurde eine Grundstruktur erarbeitet, die aus drei Komponenten besteht.
1. Der Lenkungskreis unter Leitung von Bürgermeister Christoph Tesche
Der Lenkungskreis begleitete in seinen neun Sitzungen während des Projektzeitraums die Erstellung des Kulturentwicklungsplans nicht nur, sondern übernahm auch das Controlling. Er gab zudem Impulse, erteilte Arbeitsaufträge und war stets über den Fortgang des Prozesses informiert. Unter der Leitung von Bürgermeister Christoph Tesche bestand der Lenkungskreis aus Ratsvertreter_innen und Verwaltungsmitgliedern.
2. Fachliche Erarbeitung
Innerhalb des Fachbereichs Kultur, Wissenschaft und Stadtgeschichte wurden im Projektzeitraum zahlreiche Strategiesitzungen abgehalten, in denen die Institute auf Stärken und Schwächen untersucht sowie Zukunftsthemen erarbeitet wurden. Innerhalb dieser Strategiesitzungen wurden zudem mit Vertreter_innen der Fachbereiche, die besonders mit dem Thema Kultur verknüpft sind, sowie Kulturakteuren interdisziplinäre Foren eingerichtet. Neben
dem so sichergestellten Informationsfluss bekamen die anderen Bereiche dadurch außerdem die Möglichkeit, sich aktiv am Prozess zu beteiligen, zum Beispiel in Form von Impulsen, Vorschlägen und Ideen, aber auch Kurskorrekturen.
3. Bürgerbeteiligung
Nach einer offenen Bürgerbefragung wurden die fünf Programmwerkstätten „Bildende Kunst und Urbaner Raum“, „Musik und Theater, Veranstaltungen und Events“, „Kreativität, Impulse, Szene, Kreativwirtschaft“, „Wissenschaft und Vermittlung“ und „Kulturelle Bildung“ gebildet, wobei diese am Ende des Jahres 2016 auf vier reduziert wurden, da im Laufe des Prozesses aufgrund der inhaltlichen Überschneidungen deutlich wurde, dass eine Integration der Programmwerkstatt „Wissenschaft und Vermittlung“ in „Kulturelle Bildung“ für die Erarbeitung zielführender ist.
Mit den Programmwerkstätten hat die Verwaltung alle Kulturinteressierten und im Bereich Kultur aktiven Bürger_innen mit in den Prozess einbezogen. Die Entwicklung des Kulturentwicklungsplans wurde so zu einem breit angelegten, offenen Diskurs, an dem sich jeder beteiligen konnte. Jede der Programmwerkstätten hatte dabei ihren eigenen spartenbezogenen Schwerpunkt, sodass am Ende die gesamte kulturelle Landschaft der Stadt abgebildet wird. Neben Vertretern des bürgerschaftlichen Engagements nahmen an den Werkstätten auch Mitglieder der Verwaltung, Ratsvertreter_innen und
Recklinghäuser Kulturschaffende teil. Das bedeutet aber nicht, dass es in den Arbeitsgruppen Hierarchien gab - vielmehr ging es um Gleichberechtigung und Gespräche auf Augenhöhe.
Für die Moderation der Programmwerkstätten wurde ein externer Moderator eingesetzt.
Über ein Ideenbuch auf der städtischen Internetseite sowie des Facebook-Auftrittes konnte außerdem jede_r Interessent_in ganz einfach online seinen Beitrag zum Kulturentwicklungsplan leisten. Diese explizit und radikal auf Partizipation ausgerichtete Entwicklung eines öffentlichen Planes ist in besonderer Weise kennzeichnend und bindend für den Prozess. In einem reziproken Verfahren wurde der Abgleich aller Arbeitsmethoden sichergestellt, d.h. Impulse aus den Werkstätten flossen zeitnah in fachliche Strategiesitzungen ein, der Lenkungskreis wurde kontinuierlich eingebunden und informiert.
Die Dokumentation der Bürgerbeteiligung ist hier einsehbar.
Rückblick - Bildergalerien
24. Januar 2018: "Get together" des Kulturentwicklungsplanes
Nach erfolgreichem Abschluss der Programm-Werkstätten mit allen bisher Mitwirkenden sowie interessierten Bürgerinnen, Bürgern und Kulturinteressierten wurde in entspannter Atmosphäre auf die zweijährige Erarbeitung des Kulturentwicklungsplans für die Stadt Recklinghausen zurückgeblickt.
Fotos: Marcel Kusch