Die Folgen des Klimawandels hat das Vest schon zu spüren bekommen. Sturm, Starkregen und lange Hitzeperioden bereiten Recklinghausen und anderen Städten zunehmend Probleme. Deshalb ist es umso wichtiger, gemeinsam mit den Bürger*innen darüber nachzudenken, wie man sich an den Klimawandel anpassen und seine Auswirkungen mindern kann. Dazu hat die Stadt ein Konzept zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels entwickelt.
Mit dem Konzept wird unter anderem untersucht, wie sich eine Zunahme der Temperatur auf städtische Wärmeinseln auswirkt, ob vorhandene Luftleitbahnen, durch die kühle und saubere Luft in die Innenstadt transportiert wird, zukünftig noch ausreichend wirksam oder ob zusätzliche Maßnahmen für Beschattung und Kühlung nötig sind. Auch das Thema Starkregen und Überflutungen im städtischen Raum wird eingehend analysiert. Langfristig soll die Realisierung des Konzepts einen Beitrag zur Erhaltung eines gesunden Lebens- und Arbeitsumfeldes in Recklinghausen leisten.
Das Klimaanpassungskonzept bildet die Grundlage für Aktivitäten im Bereich der Klimaanpassung in Recklinghausen und ist hier einsehbar. Ein daraus entwickeltes Instrument ist die Handlungskarte Klimaanpassung. In der Handlungskarte sind Bereiche im Stadtgebiet dargestellt, die heute oder in Zukunft hitze- oder überflutungsgefährdet sind. Zusammen mit dem Maßnahmenkatalog bildet sie eine gute Grundlage zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen in Recklinghausen.
Die Handlungskarte der Stadt Recklinghausen (K.Plan 2017)
Mit dem Ziel, die Stadt Recklinghausen bestmöglich auf die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels (insbesondere Hitzeinseln und Starkregenereignisse) vorzubereiten, gilt es nun, den umfassenden Maßnahmenkatalog des Klimaanpassungskonzepts zu konkretisieren und in die Praxis umzusetzen.
Klimaanpassung ist hierbei als Querschnittsthema zu verstehen, das sowohl die integrierte Zusammenarbeit verschiedener städtischer Planungsbereiche als auch Öffentlichkeitsarbeit und die Beteiligung von Bürger*innen umfasst.
Die Stadt Recklinghausen hat dazu im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit eine Klimaanpassungsmanagerin in der Stabsstelle Klima und Mobilität eingestellt. Zu den Hauptaufgaben zählen die fachbereichsübergreifende Steuerung, Koordination und Unterstützung der Klimaanpassungsmaßnahmen und der Aufbau und die Betreuung von lokalen und regionales Akteursnetzwerken.
Förderkennzeichen: 03K11283
Projektzeitraum: 1. Juni 2020 bis 31. Mai 2022
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und
investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen.
Bis Ende Februar 2017 konnten die Bürger*innen gezielt verschiedene Orte markieren und dazu Anregungen, Hinweise, Bedenken und Vorschläge hinterlassen sowie vorhandene Einträge lesen: Wo gibt es zum Beispiel Orte, die besonders hitzeanfällig sind? Welche Flächen drohen im Falle von Starkregen zu überfluten? Wo gab es Probleme mit Überflutungen? Welchen Einfluss haben diese Ereignisse auf die Lebensqualität? Wie schützt man beispielsweise das Haus? Wie kann man die Klimawandelfolgen abmildern oder vermeiden? Das alles erfolgte anonym. Weitere Angaben, etwa zur Altersgruppe, oder ob man in Recklinghausen wohnt oder arbeitet, waren freiwillig. Eintragungen können nicht mehr vorgenommen werden, die interaktive Karte bleibt aber online und somit als Auskunftssystem erhalten: www.RE.klimamap.de.
Durch die Klimamap hatten die Bürger die Möglichkeit, am Klimaanpassungskonzept mitzuwirken. Denn bevor ein Konzept stehen kann, müssen Informationen darüber gesammelt werden, wo es zum Beispiel Orte gibt, die hitzeanfällig oder besonders betroffen von Überflutungen bei Starkregen sind. Zudem sind vielfältige Ideen aus der Bürgerschaft für das Konzept willkommen, wie man die Klimawandelfolgen abmildern oder vermeiden kann.
Erarbeitet wurde das Konzept durch die Bürogemeinschaft K.PLAN Klima, Umwelt, Planung GmbH, Bochum und EPC Eimer & Bartolovic GbR, Essen.
Bei dem Konzept handelt es sich um ein Förderprojekt der Nationalen Klimaschutzinitiative.
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