Veranstaltungskalender
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18 Uhr
Unmittelbare und bewegende Einblicke in die Alltagsgeschichte der NS-Zeit in Westfalen-Lippe eröffnet eine neue Filmdokumentation des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Amateurfilme sind eine bislang wenig beachtete Quelle zur Regionalgeschichte des Nationalsozialismus. Dabei geben sie nicht allein Aufschluss über die Umgestaltung des öffentlichen Geschehens im Sinne der NS-Ideologie, sondern auch darüber, wie sich der Nationalsozialismus seinen Weg bis in die Privatsphäre der Familie bahnte.
Amateurfilme geben zu vielen Fragestellungen Auskunft: Wie veränderten sich der Alltag und die Feiertage in der westfälischen Provinz? Welche Auswirkungen hatte der Zweite Weltkrieg auf das Leben der Menschen im Sieger- und im Sauerland, im Ruhrgebiet, in Ostwestfalen und im Münsterland?
Die Filmdokumentation des LWL-Medienzentrums nähert sich diesen Fragen in zehn Kapiteln: Am Anfang steht das ,private Glück‘, das sich in Familien-,
Freizeit- und Urlaubs-Aufnahmen präsentiert. Weitere Filmkapitel widmen sich öffentlichen Festen und Feiern. Es wird gezeigt, wie die Nationalsozialisten traditionelle Schützenfeste und Ehrentage für sich vereinnahmten und neue Jubelfeste etablierten. Auch die Selbstinszenierungen der Partei und ihrer Untergliederungen, wie Hitlerjugend und Reichsarbeitsdienst, sowie Aufmärsche des militarisierten Staates wurden von Filmamateuren in den Fokus genommen.
Alle Szenen wurden vom LWL-Medienzentrum mit einem Off-Kommentar unterlegt. Die Mitarbeitenden des LWL-Medienzentrums für Westfalen haben über 200 private Filmdokumente von Filmamateuren aus ganz Westfalen-Lippe gesichtet, die während der NS-Zeit gedreht haben. Rund 60 Filme sind in die rund 70-minütige Filmdokumentation „Unterm Hakenkreuz“ eingeflossen.
Eine Produktion des LWL-Medienzentrums für Westfalen
In Kooperation mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde
Recklinghausen e.V.
Dieser ist für Inhalt und Aktualität der Darstellung selbst verantwortlich.