Aktuelles Recklinghausen
Diese präsentiert Menschen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten um die Stadt verdient gemacht haben. „Die Idee dazu kam mir mit der Sanierung des Rathauses 2016“, berichtete Bürgermeister Christoph Tesche bei der Vorstellung der Ehrengalerie.
Im Juli 2016 folgte dann ein Antrag der UBP, Ehrenbürger an geeigneter Stelle im Rathaus in Form einer Ehrentafel zu gedenken. Die Ehrengalerie, die nun in Betrieb genommen wurde, kann aber weitaus mehr. Sie informiert auf innovative Art und Weise über Ehrenbürger, Träger der Großen Stadtplakette und die Bürgermeister. „Die Pflege unserer Heimatgeschichte liegt uns sehr Herzen. Dazu gehört auch, Menschen zu ehren bzw. an diese zu erinnen, denen Recklinghausen viel zu verdanken hat“, betonte Tesche.
- Die Ehrenbürgerschaft ist die höchste Auszeichnung, die von der Stadt vergeben wird. Sie wird Persönlichkeiten verliehen, die sich in herausragender Weise um das Wohl der Bürger*innen oder das Ansehen Recklinghausens verdient gemacht haben. Die Ernennung oder Aberkennung der Ehrenbürgerschaft in Deutschland ist üblicherweise in der Hauptsatzung geregelt, meist ist dazu eine Zweidrittelmehrheit des Stadtrates erforderlich.
- Die Große Stadtplakette verleiht der Rat an Bürger*innen, die sich in besonderer Weise für ein gutes Miteinander und die Weiterentwicklung der Stadtgesellschaft engagiert haben. Das Gremium entscheidet in nichtöffentlicher Sitzung über eine solche Auszeichnung.
- Die Bürgermeister prägen als Leiter der Verwaltung und durch ihr Wirken in die Gesellschaft hinein die Stadt maßgeblich mit. In der Ehrengalerie sind alle bisherigen Amtsträger der Stadt Recklinghausen aufgeführt.
Die Ehrengalerie wurde von der in Recklinghausen ansässigen Firma Modularus geplant und gefertigt, die im Bereich Ausstellungsbau und für Museen tätigt ist. Die Fachleute des lokalen Unternehmens konnten also viel Erfahrung in die Waagschale werfen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Ehrengalerie besteht aus einer zweiteiligen Wand mit indirekter Beleuchtung. Links wurde das Stadtwappen in 3D-Optik gefräst und rechts laufen auf einem Monitor die Informationen über Bürgermeister, Stadtplakettenträger und Ehrenbürger.
Ein seitlich barrierefrei angebrachter Touch-PC bietet informative Kurzporträts der verdienten Persönlichkeiten. Bei der derzeitigen Variante wird es allerdings nicht bleiben. Vielmehr wird das Programm weiter optimiert, so dass interessierte Bürger schon bald auch gezielt eine Person auswählen können. Die Informationen können jederzeit aktualisiert werden, da es sich um Dateien handelt, die per USB-Stick neu aufgespielt werden können.
Für die neue Ehrengalerie waren umfangreiche Recherchen erforderlich. Wichtige Arbeit hat Stadtarchivar Dr. Matthias Kordes geleistet. Falls vorhanden, werden die verdienten Bürger im Bild gezeigt.
Insgesamt werden mit der Ehrengalerie 22 Bürgermeister, 47 Stadtplakettenträger und 21 Ehrenbürger gewürdigt. „Aus vielen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern weiß ich, wie stolz sie auf ihr Rathaus sind. Ich bin mir sicher, dass die neue Ehrengalerie gut ankommen und eifrig genutzt wird, um sich über wichtige Persönlichkeiten der Stadt zu informieren“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche.
Info Rathaus:
- Das Recklinghäuser Rathaus stammt aus dem Jahr 1908 und ist eines der schönsten Gebäude und Wahrzeichen der Stadt. Damit das so bleibt, muss es von Zeit zu Zeit saniert oder auch modernisiert werden, um das über einhundert Jahre alte Gebäude instand zu halten.
- Eine große Modernisierung fand von Herbst 2016 bis Sommer 2018 statt. In dieser Zeit musste das Rathaus freigezogen werden und war auch für die Bürgerinnen und Bürger geschlossen.
- Teil der Modernisierung waren die denkmalgerechte Rekonstruktion und Aufarbeitung der gesamten Fenster, der Ausbau des Fahrstuhls und die weitgehende Erneuerung der technischen Infrastruktur des Gebäudes. Dazu gehören beispielsweise die Frisch- und Abwasserleitungen, die Wärmeverteilung von der Fernwärmeübergabe bis zum Heizkörper, das elektrische Leitungssystem und die Dämmung der Geschossdecke zum unbeheizten Dachgeschossbereich hin. Aber auch die Hauptabwasserleitung, die noch aus dem Jahr 1908 stammt, musste komplett erneuert werden.
- Zusammenfassend ging es in diesen zwei Jahren um die Substanzerhaltung, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Steigerung der Funktionalität des denkmalgeschützten Rathauses. Die energetische Modernisierung des 110 Jahre alten Gebäudes hat knapp 8 Millionen Euro gekostet. Mehr als die Hälfte dieser Summe konnte durch Fördermittel gedeckt werden.