Aktuelles Recklinghausen

Die Ikone wurde im Dezember 1990 aus dem polnischen Museum entwendet. Über den Kunsthandel gelang sie in den Besitz von Dr. Reiner Zerlin aus Brühl, der seine hochwertige Sammlung ostkirchlicher Werke im Jahr 2019 der Stadt Recklinghausen schenkte.
„Es ist mir eine große Ehre, diese bedeutende Aufgabe der Rückgabe zu übernehmen“, betont Tesche. „Die kulturelle Zusammenarbeit verschiedenster Institutionen, auch länderübergreifend, ist enorm wichtig für die Erschließung und den Erhalt von Kulturgut. Ich freue mich, dass dieser unglückliche Vorfall aufgeklärt werden konnte und das bedeutende Werk nun wieder an seinen eigentlichen Platz zurückkehrt“, so Tesche.
Anhand der vorgelegten Dokumentation ist es unzweifelhaft, dass es sich bei der gestohlenen Ikone um die Ikone aus der Schenkung Zerlin handelt. „Selbstverständlich geben wir die Ikone gerne zurück – auch wenn es für das Ikonen-Museum natürlich ein herber Verlust ist – und freuen uns sehr darüber, dass das Muzeum Warmii i Mazur ein bedeutendes Objekt seiner Sammlung wieder in Empfang nehmen kann“, sagte der Leiter des Ikonen-Museums, Lutz Rickelt.
Bei der Ikone handelt es sich um eine russische Arbeit aus dem 17. (oder frühen 18.) Jahrhundert, die den Erzengel Michael darstellt. Aufgrund ihrer hohen ästhetischen Qualität nahm sie in der Ausstellung der Schenkung Zerlins im Ikonen-Museum einen prominenten Platz ein und wurde in der Bewerbung und in Presseartikeln oft gezeigt. Ein Experte der Unterabteilung für die Restitution von Kulturgütern des polnischen Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe erkannte sie wieder, woraufhin eine offizielle Anfrage an das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gestellt wurde, das schließlich mit den städtischen Museen Recklinghausens Kontakt aufnahm.
Pressefoto: Die Ikone, die den Erzengel Michael darstellt, ist auf dem Weg zurück in die Heimat. Bürgermeister Christoph Tesche (3.v.r.), Museumsdirektor Dr. Nico Anklam (3.v.l.) und Leiter des Ikonen-Museums, Dr. Lutz Rickelt (r.) übergaben das Werk an Dr. Jolanta Miśkowiec (2.v.l.), Kulturministerium Polen, und Jakub Wawrzyniak (l.), polnischer Generalkonsul in Köln. Mit dabei war auch Dr. Hildegard Kaluza, Kulturministerium NRW (2.v.r.). Foto: Stadt RE