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Kunstpreis junger westen 2025 geht an Jeehye Song
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„fake peace“, von Jeehye Song, 2025, Öl auf Leinen, 130x160 cm
Einleitung
Am 23. und 24. Mai tagte die Jury zum 40. Kunstpreis junger westen – diesjährig ausgeschrieben für Malerei. Aus 690 Bewerbungen benannte sie 22 Künstler*innen für die Ausstellung, die vom 21. September bis 16. November 2025 in der Kunsthalle Recklinghausen gezeigt wird: Zugleich wählte die Jury Jeehye Song (geboren 1991 in Seoul/Südkorea) aus Düsseldorf zur Trägerin des mit 20.000 Euro dotierten Kunstpreises.
Haupttext


Sie erhält innerhalb der Ausstellung eine Einzelpräsentation in der obersten Etage der Kunsthalle.

„Die Jury hat einstimmig beschlossen, die Auszeichnung an die Künstlerin Jeehye Song zu vergeben“, so Museumsdirektor Dr. Nico Anklam. „Ihre Malerei überzeugt nicht nur durch eine außergewöhnliche Bildfindung und formale Präzision, sondern auch durch eine inhaltliche Tiefe, die weit über eine rein visuelle Erfahrung hinausreicht. Songs Werk bewegt sich auf eindrucksvolle Weise zwischen malerischer Tradition, zeitgenössischer Bildsprache und konzeptueller Reflexion – und sie nutzt genau dieses Spannungsfeld, um zentrale Fragen zur Rolle der Künstlerin und zur Funktion des Mediums Malerei in der Gegenwart aufzuwerfen. Dabei bleibt sie, im besten Sinn, tief in den Traditionen der Gattung Malerei verwurzelt.“

In der Jurybegründung heißt es weiter: „In ihren Arbeiten kombiniert Jeehye Song Elemente des Surrealismus mit einem feinen Gespür für Komposition, Farbe und Atmosphäre. Ihre Bildwelten zeigen Realitäten und Imaginationen, figurative Elemente sind gleichsam oft im Prozess der Auflösung. Das Surreale fungiert in ihren Bildern als Denkraum – als ein Ort, an dem das Sichtbare und das Unsichtbare, das Persönliche und das Kollektive, das Konkrete und das Abstrakte miteinander in Dialog treten.

Besonders hervorzuheben ist, wie Song dabei das Medium der Malerei selbst reflektiert und in Frage stellt. Ihre Werke verweisen oft auf ihre eigene Entstehung, auf malerische Entscheidungen, auf Zweifel und Revisionen. In vielen Arbeiten scheint sich das Bild gleichsam vor unseren Augen zu formen oder aufzulösen: ein Prozess, der nicht nur technische Virtuosität belegt, sondern auch die künstlerische Positionierung selbst zum Thema macht. Wer malt hier eigentlich? Was bedeutet es heute, ein Bild zu schaffen? Welche Rolle spielt die Künstlerin im Spannungsfeld von Autorschaft, Narration und Repräsentation? Jeehye Song beantwortet diese Fragen zwar mit konkreten Bildern, aber zugleich mit einer offenen, assoziativen Bildsprache, die den Betrachtenden Raum lässt. Ihre Malerei ist weder selbstgenügsam noch affirmativ, sondern sucht nach einer Haltung. 

Die Jury würdigt mit der Verleihung des Kunstpreises junger westen eine Künstlerin, die die Möglichkeiten der Malerei mit großer Klarheit, Experimentierfreude und intellektueller Tiefe auslotet. Jeehye Songs Werk ist ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Kunstszene und ein vielversprechender Ausblick auf das, was Malerei heute und in Zukunft sein kann.“

Jeehye Song schloss 2021 ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschülerin von Prof. Andreas Schulze ab. Sie erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen und Förderungen im In- und Ausland. Ebenso konnte sie Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland realisieren, darunter unter anderem in Deutschland, Dänemark, Finnland, Italien, Südkorea und den USA. Bereits 2019 war sie in der Ausstellung zum Kunstpreis junger westen für Malerei vertreten und 2024 auf der Shortlist für den Paula Modersohn-Becker Kunstpreis.

„Jeehye Song reiht sich als Trägerin des diesjährigen Kunstpreises junger westen nahtlos in eine traditionsreiche Liste heute renommierter Künstlerinnen und Künstler ein“, erklärt Bürgermeister Christoph Tesche, der auch Kulturdezernent der Stadt Recklinghausen ist. „Auch die Auswahl der weiteren Künstlerinnen und Künstler verspricht eine bemerkens- und sehenswerte Ausstellung, die unsere Kunsthalle Recklinghausen mit Sicherheit einmal mehr zum Anziehungspunkt zahlreicher Kunst-Interessierter aus ganz Deutschland aber auch aus dem Ausland machen wird.“

Folgende 22 Künstler*innen präsentieren sich in der Ausstellung vom 21. September bis 16. November 2025 in der Kunsthalle Recklinghausen: Annabelle Agbo Godeau (Düsseldorf), Johanna Ehmke (Köln), Nicholas Grafia (Düsseldorf), Rahel grote Lambers (Berlin), Monilola Olayemi Ilupeju (Berlin), Lucas Kaiser (Leipzig), Tobias Kerger (Düsseldorf), Jody Korbach (Düsseldorf), Gašper Kunšič (Frankfurt am Main), Sojeong Lee (Düsseldorf), Janis Löhrer (Berlin), Line Lyhne (Frankfurt am Main), Sol Namgung (Leipzig), Minh Phuong Nguyen (Wien), Matthias Noggler (Berlin), Aduni Ogunsan (Mönchengladbach), Jan-Luka Schmitz (Düsseldorf), Tariano Schneider (Hamburg), Rui Suzuki (Düsseldorf), Kiriakos Tompolidis (Berlin), Salwa Wittwer (Leipzig) und Seoyoung Yun (Düsseldorf).      

Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Prof. Shannon Bool, Künstlerin und Professorin für Malerei an der Kunsthochschule Mainz, Madeleine Frey, Direktorin des Max Ernst Museums, Brühl, Dr. Linda Walther, Direktorin des Josef Albers Museums Quadrat, Bottrop, Christoph Westermeier, Vorsitzender des Künstlervereins Malkasten, Düsseldorf, sowie Dr. Nico Anklam, Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen und Leiter der Kunsthalle, Holger Freitag, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Wissenschaft und Stadtgeschichte der Stadt Recklinghausen, Christoph Tesche, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen und Kerstin Weber-Baumann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kunsthalle Recklinghausen (Vertretung).

Der Kunstpreis junger westen ist der erste Förderpreis für Bildende Kunst, den eine deutsche Kommune nach 1945 auslobte. Initiiert 1948, erinnert er an die ein Jahr zuvor in Recklinghausen gegründete Künstlergruppe junger westen um die Maler Gustav Deppe, Thomas Grochowiak, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann, Hans Werdehausen und den Bildhauer Ernst Hermanns. Er wird als Förderpreis der Stadt Recklinghausen mit Unterstützung der Kulturstiftung der Stadtsparkasse Recklinghausen vergeben. Durch zusätzliche Förderung des Rotary Club Recklinghausen und der Ulrike und Bernd Tönjes Stiftung, konnte das Preisgeld seit 2023 von 10.000 auf 20.000 Euro erhöht werden. Diese Aufstockung bleibt für die nächsten Wettbewerbe bis 2031 bestehen.


Im Jahr des 75. Jubiläums der Kunsthalle Recklinghausen wird zugleich die 40. Auflage des Preises gefeiert, der 2025 in seiner „traditionellen“ Kategorie, der Malerei vergeben wird. Zudem rückt die Ausstellung in diesem Jahr erstmals vom Jahresende auf den attraktiveren Herbsttermin.

Es bewarben sich 690 Künstler*innen – über 160 mehr im Vergleich zu 2023. Teilnehmen konnten sie ab dem Jahrgang 1990 oder jünger, Voraussetzung war außerdem ein Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland oder die deutsche Staatsbürgerschaft.

Die Ausstellung wird mit einer Preisverleihung am Samstag, 20. September 2025, um 17 Uhr in der Kunsthalle eröffnet. Sie läuft dann vom 21. September bis 16. November.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Fotos: Porträt Jeehye Song, Foto: Natasha auf’m Kamp sowie „fake peace“, von Jeehye Song, 2025, Öl auf Leinen, 130x160 cm

 

Weitere Informationen:
Datum
26.05.2025


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