Wer Näheres über mehr als 1.000 Jahre Recklinghäuser Stadtgeschichte sowie die damit verbundenen Menschen und Ereignisse erfahren möchte, hat am Mittwoch, 29. März, um 15 Uhr Gelegenheit dazu.
Im Verlauf des einstündigen Rundgangs lassen sich die wichtigsten Stationen von der frühen Besiedelung der Region bis zur Gegenwart erschließen. Die Epoche des Mittelalters zeigt sich für Besucher*innen durch Teile der Stadtmauer, einen Baumstammbrunnen sowie in mittelalterlichen Waffen und Münzen. Die Bedeutung des Glaubens und der Kirche zu dieser Zeit wird durch die Gemälde und Skulpturen aus dem Spätmittelalter sowie der frühen Neuzeit veranschaulicht. Eine Feuerstelle und Mobiliar aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zeigen den Teilnehmenden eine klassische Ausstattung eines ehemaligen Ackerbürgerhauses. Auch für die Epoche typisches Handwerk und Handel wird am Beispiel des Spinnens und Webens vorgestellt.
Zudem bietet die Führung anschauliche Informationen zum Bergbau und zum Leben der Bergleute. Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Präsentation von Naiver Kunst dar, in der Skulpturen und Gemälde von Künstlern wie Erich Bödeker, Franz Brandes, Friedrich Gerlach, Karl Hertmann und Max Valerius vertreten sind.
Ausgehend von der Zeit des Ersten Weltkrieges thematisiert die Ausstellung auch die Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Mit der Machtergreifung der NSDAP setzten in Recklinghausen, wie überall in Deutschland, extreme Repressalien und Verfolgungen ein, die in der Stadt deutliche Spuren hinterlassen haben. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges beginnt die schwierige Zeit des Wiederaufbaus. In diesen Zeitraum fällt auch die Entstehung der Ruhrfestspiele. Das Hamburger Theater hatte 1947 als Gegenleistung für die Versorgung des Theaters im Winter mit Kohle zwei Dankgastspiele für die Bergleute in Recklinghausen gespielt.
Der Rundgang ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung per E-Mail an stadtgeschichte(at)recklinghausen.de ist erforderlich.
Foto: Thomas Nowaczyk